
Unsere Unterschiede als Erfolgsfaktor
Führung braucht Vielfalt
Wenn ich heute auf meine Haspa schaue, sehe ich etwas, das sich vor 25 Jahren kaum jemand hätte vorstellen können: Frauen in Führung – nicht als Ausnahme, sondern als selbstverständlicher Teil unserer Sparkassen-DNA.
Ich erinnere mich an frühere Führungskräftetagungen: Wenn wir in die großen Konferenzräume kamen, war der Anteil an Frauen überschaubar. Man kann es sich heute kaum noch vorstellen, aber damals war es eher ungewöhnlich, dass eine Frau mit am Tisch saß. Ich wusste, dass ich gesehen wurde – aber nicht immer gehört. Heute ist das anders. Heute sitzen Frauen an allen Enden des Tisches. Und was mich besonders freut: Sie sitzen dort nicht, weil sie lauter oder härter geworden sind – sondern weil sie authentisch geblieben sind, weil sie führen, ohne sich zu verbiegen.
Ich erinnere mich an einen Workshop vor Kurzem: Männer und Frauen, Menschen mit ganz unterschiedlichen beruflichen Wegen, kulturellen Prägungen und Erfahrungen – gemeinsam an einem Tisch. Der Austausch war offen, klar, respektvoll. Und vor allem: vielschichtig. Es kamen Gedanken auf, die in einer homogeneren Runde vielleicht gar nicht erst entstanden wären. Denn unterschiedliche Perspektive bringen eine neue Tiefe in die Diskussion. Genau das ist für mich der Wert von gelebter Vielfalt – dass wir breiter denken, andere Fragen stellen, neue Zusammenhänge erkennen. Nicht, weil wir unterschiedlich führen, sondern weil wir unterschiedliche Blickwinkel einbringen – und dadurch bessere, durchdachtere Entscheidungen treffen.
Wir sind noch nicht am Ziel – aber wir sind auf einem richtig guten Weg. Vielfalt bedeutet eben nicht nur Herkunft oder Alter, sondern auch Perspektiven. Und diese Vielfalt bereichert unsere Führungskultur – Tag für Tag. Dass junge Frauen in unseren Teams heute gar nicht mehr daran zweifeln, dass auch sie führen können, macht mich stolz.
Denn es geht nicht um Quote oder Symbolik. Es geht darum, dass Führung vielfältig gelebt werden kann – auf der Basis eines gemeinsamen Verständnisses. Und dass wir damit einfach bessere Entscheidungen treffen.
Unsere Unterschiede als Erfolgsfaktor
Vielfalt braucht Mut und Haltung
Wir leben und lieben die Vielfalt – und das ist für uns nicht nur ein schöner Spruch, sondern unsere klare Vision für die Region im Süden. Diese Vielfalt ist nicht einfach da, sie wird aktiv gefordert und gefördert. Bei uns arbeiten Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen, und genau das macht uns stark.
Ich erinnere mich noch gut an meine Anfänge vor 25 Jahren. Als Türkin mit Abitur in der Sparkasse zu starten, war damals etwas ganz Besonderes. Nicht nur für mich – auch in meiner Familie und im Freundeskreis war das eine große Sache. Die Sparkasse galt als einer der besten Arbeitgeber weit und breit. Ein Ort mit Sicherheit, Ansehen und Perspektive – aber auch einer, der für viele aus meinem Umfeld unerreichbar schien. „Da kommst du doch eh nicht rein“, hieß es.
In meinem Umfeld war die Reaktion deshalb oft: „Was? Du hast dich bei der Haspa beworben?“ – das war fast so, als hätte ich gesagt, ich will Beamtin werden. Respekt und Verwunderung lagen dicht beieinander. Es gehörte Mut dazu, sich selbst dort zu sehen. Sich zu trauen, sich zu bewerben. Ich hab’s gemacht – und als dann die Zusage kam, war das ein starkes Signal. Für mich selbst, aber auch für viele andere: Ich bin hier richtig. So wie ich bin.
Heute? Zum Glück ist das längst normal. Wir haben so viele unterschiedliche Kolleginnen und Kollegen – mit vielfältigen Wurzeln, Geschichten und Wegen. Aber eines habe ich über all die Jahre gelernt: Vielfalt ist nie ein Selbstläufer. Sie muss aktiv gestaltet werden. Es reicht nicht, ein diverses Team zu haben – es geht darum, echte Begegnung zu ermöglichen, Vertrauen zu schaffen und offen miteinander umzugehen.
Wenn ich an mein Team denke, weiß ich, wie wichtig genau diese Basis ist. Ohne Vertrauen könnten wir nicht ehrlich miteinander sprechen – auch über schwierige Themen oder Fehler. Genau darauf will ich in Zukunft noch mehr aufbauen: Wie können wir unsere Vielfalt weiter leben, wertschätzen und noch stärker in unseren Arbeitsalltag integrieren? Ich bin überzeugt: Wenn wir diesen Weg weitergehen, dann bleibt die Sparkasse nicht nur nach innen vielfältig, sondern auch nach außen ein Ort, an dem sich Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebenswegen wiederfinden und willkommen fühlen.