Wenn aus Fehlern Funken sprühen und sie zu Helfern werden!
„Fehler unter den Teppich kehren? Dann können wir auch nichts daraus lernen und Neues entwickeln! Für echten Wandel braucht es den Mut, hinzufallen, wieder aufzustehen und gemeinsam daraus zu lernen!“
Antje Lovis

Februar 2025

Wenn aus Fehlern Funken sprühen und sie zu Helfern werden!

Gemeinsam Fallen – Gemeinsam Lernen

Als ich mitten in der Vorbereitung meiner Masterarbeit zum Thema „Umgang mit Fehlern – Die Bedeutung einer positiven Fehlerkultur“ steckte, hatte ich eine Idee: Warum nicht Theorie und Praxis miteinander verbinden? Was in anderen Ländern, allen voran in den USA als absolute Unternehmerschmiede, bereits zentrales Element und Erfolgsfaktor für gemeinsame Weiterentwicklung ist, sollte auch in unserer Organisation sichtbar werden. Deshalb plante ich eine Fuck-Up-Night für die Transfo Pilots.

„Wie viele werden zu dieser Veranstaltung kommen, 20, 30 ,40, …? So viele sprechen davon, wie wichtig eine gute Fehlerkultur ist. Doch wie gerne sprechen sie dann über eigene Fehler?“. Das waren meine ersten Gedanken.

Dann kam die Realität. Die Zusagen trudelten nur zögerlich ein, das Interesse hielt sich in Grenzen und ein paar kritische Stimmen meinten sogar: „Warum sollen wir Fehler feiern? Die kosten uns doch nur Geld und Zeit.“ Und da stand ich nun: Mit einer Veranstaltung, die genau das Gegenteil bewirken sollte, was sie gerade in mir auslöste – Unsicherheit und die Frage, ob das überhaupt Sinn macht. Mit 23 Zusagen wollten wir es aber natürlich trotzdem durchziehen. Auch in kleinerer Runde können Fehler eine tolle und wichtige Bühne bekommen. Und diese 23 Kolleg:innen haben sich auch als echte Fans geoutet. 😊

Am Abend der Fuck-Up-Night standen wir dann schließlich in einem noch etwas kleineren Kreis beisammen. 14 Personen haben letztendlich den Weg ins Deutschland Haus an einem Wochentag um 18:30 Uhr gefunden. Mein Nervositätspegel? Hoch. Was, wenn das schiefgeht? Was, wenn keiner Geschichten teilt? Doch genau darum ging es ja – den Mut zu finden, diese Unsicherheiten auszuhalten und trotzdem zu handeln.

Der Abend startete und es gab Fehlergeschichten – richtig viele und richtig gute! Jede und jeder hatte etwas dabei. Es ging hierbei explizit nicht um große Heldengeschichten, sondern um unsere Alltagsfehler. Unsere Alltagshelfer aus denen wir so viel lernen können. Und unsere Kolleg:innen auch!

Was mich beeindruckte, war, wie viel Humor und Reflexion in den Geschichten lag. Wir lachten, diskutierten und tauschten uns aus. Unsere kleinen und großen Fehltritte waren keine Schwächen, sie waren Goldgruben. Wir konnten gegenseitig von uns lernen – aus jeder Geschichte. Ich merkte, wie ein Funke übersprang: Die Offenheit, sich mit Schwächen und Fehlern zu zeigen, macht uns nicht kleiner, sie verbindet uns und lässt uns gemeinsam wachsen. Diese Fuck-up Night hat gezeigt, wie wichtig es ist, nicht nur von Fehlerkultur zu reden, sondern sie wirklich zu leben.

Lessons learned für den Kulturwandel

Kultur beginnt bei uns selbst. Veränderung fängt nicht mit einem großen Konzept an, sondern mit den kleinen, mutigen Schritten, die wir selbst gehen. Vorleben statt predigen. Der Mut, Fehler zuzugeben und trotzdem weiterzumachen, schafft die Basis für Vertrauen und echten Wandel. Eine offene Fehlerkultur entsteht nicht durch eine einzelne Veranstaltung oder einen Slogan. Es ist ein Prozess, der Wiederholung, Geduld und vor allem Konsequenz erfordert.

#FailForward
#MutZumLernen
#GemeinsamGestalten